Von Willy Brandt bis Papst Franziskus
Von diesem Papst geht menschliche Wärme aus
Joachim Siegerist saß während seines abenteuerlichen Journalisten-Lebens mit Königen an einem Tisch. Er begleitete Präsidenten auf Reisen und er verstand sich (wider Erwarten) prächtig mit den ehemaligen SPD-Chef Hans-Jochen Vogel. Doch fragt man Siegerist:" Welche Person hat auf dich den größten Eindruck gemacht?".... dann kommt spontan die Antwort "Der Papst. Von diesem Mann geht menschliche Wärme aus. Ich weiß, dass er theologisch - auch unter Katholiken umstritten ist. Doch ich bin sicher, dass er ein guter Mensch ist". Im Spätsommer 2018 begegnete Joachim Siegerist dem Papst bei einer kleinen Privat-Audienz in Riga
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Ich kann den Mund nicht halten
Bunt wie ein Karussell
Wenn er an seiner alten Schreibmaschine sitzt - dann bitte nicht stören. Eine zauberhafte Kurzgeschichte nach der anderen entsteht. Große Politik - aber auch die ganz, ganz kleinen Dinge des Alltags - immer dann wenn es zu Ende geht, dann erscheint ein neues Siegerist Buch. Klare Worte in der Politik, aber auch reichlich Raum für bei Kindern belauschte Gespräche über Gott, von dem sie gern die Schuhgröße wüssten. Joachim Siegerist, konservativer Christ mit tiefer sozialer Prägung.
Alles in allem: Wunderbar zu lesen. Lesegenuss pur
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Das muss noch gesagt werden
Von knallhart zu milde
Am Anfang standen nur knallharte Polit-Bücher, die zu heftigen Diskussionen, Konfrontationen, Prozessen führten. Nur allzu gern hätten die von Siegerist Attackierten die Bücher gestoppt. Willy Brandt an der Spitze. 250.000 Exemplare. Gründlich recherchiert. Sogar Brandts Halbbruder ließ sich interviewen. Ceausescu - Der rote Vampir, DGK-Chef Vetters Nazi-Vergangenheit oder das Testament des Uwe Barschel. Aber mehr und mehr neigte Siegerist weichen Texten zu. Einen besseren Lehrmeister als HÖRZU-Chef Peter Bacher hätte es nicht geben können. Auch dieses Buch ist mit einfühlsamer Feder geschrieben.
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Ein Politisch unkorrektes Leben
Wechselbäder: Weich und hart
Wunderbare Kurzgeschichte. Abschied von der Kindheit im alten Birnbaum auf dem Schulhof, die mit knurrenden Magen brüderlich geteilten sechs Kieler Sprotten von den letzten 50 Pfennig. Dann die harte Journalistischen Recherche: Weswegen quält eine Mutter ihren kleinen Sohn sadistisch zu Tode? Gespräch mit einem "Monster" im Knast, dass sich ein neues Kind wünscht. Dann logisch begründete Glaubensbekenntnisse und Kritik an denen, die keine Ahnung von Religion haben - aber trotzdem behaupten, schon alles zu wissen. Immer wieder Bekenntnisse zu Deutschland in einer Sprache, die als politisch unkorrekt gilt. Angriffe auf alle Linken und Grünen
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Was ich noch sagen wollte
Das abenteuerliche Leben eines total ungewöhnlichen Journalisten
Aus einer alten Bachschüssel aus Ton ist ein Stück Nachkriegsgeschichte geworden. Wie kann man aus einer unscheinbaren Backschüssel deutsche Geschichte schreiben? Wer ist ein junger Mann so verrückt, dass er den Job eines Regierungssprechers mit 27 Jahren ablehnt und damit auf einen Posten als Staatssekretär verzichtet, um seiner Berufung als Journalist treuzubleiben? Er wollte frei, unabhängig sein. Wahrscheinlich war es der Rat seines Chefs, verleger-Genies Axel Springer. Der hatte seinem jungen Journalisten Siegerist geraten: " Schreiben Sie, wie sie sprechen." Springer Sohn trug den Tarnnamen Sven Simon. Er erschoss sich an der Hamburger Alster, empfand die Last, die ihm der väterliche Name auferlegt hatte, als nicht zu schulternde Aufgabe. Wochen vor seinem tragischen Tod hatte der Junior Chef Joachim Siegerist noch gesagt: "Wer Deine Geschichten liest, zu dem sprichst Du. Der liest Deine Bücher nicht, weil er das Gefühl hat, dass du sie ihm erzählst und er Dir dabei zuhört. Mein Vater hatte wirklich Recht gehabt."
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