„Joachim, wir vergessen Dich nicht!“

- Ein politischer Nachruf zum ersten Todestag des Erfolgsschriftstellers
und führenden Kopfs der Deutschen Konservativen e.V. -

Sehr geehrte Damen und Herren Ihrer geschätzten Redaktion,

aus obigen genannt traurigen Anlaß entschloß ich mich, der Trauer noch ein paar inhaltsreiche Momente abzugewinnen. Deshalb mit ein wenig Verspätung mein kleiner Nachruf…


Joachim Siegerist: Im Tode Sieger Ist!
Von Hans-Dieter Döll (62), Förderer der „Deutschen Konservativen e.V.“, 

Ex-Fallschirmjäger, Kfz-Mechaniker & Schriftsteller aus Sonthofen/Bayern 


Ende der 1980er Jahre wurde ich das erste Mal auf den Namen Joachim Siegerist aufmerksam, und zwar durch sein Erfolgsbuch „Willy Brandt – Das Ende einer Legende“. Doch die eigentliche Skandal-Sensation war in meinen Augen hier sogar weniger das eigentliche Buch, sondern eine schicksalsträchtige Aussage im Vorwort: Es ging um die völlige unzureichende Aufarbeitung der sogenannten Berufskarrieristen auf Kosten anderer Mitmenschen in unserer deutschen Nachkriegszeit. Und auch vor allen Dingen, wo diese aalglatten Funktionäre so alle abgeblieben sind . . . Zitatbeginn des Herrn Siegerist: In harter journalistischer Recherche wies er nach, daß der SPD-Genosse Heinz Oskar Vetter in seinen jungen Jahren ein besonders „mieser Naziführer und Hitler-Gefolgsmann“ gewesen war. Zitatende. Vetter prozessierte gegen Siegerist – und verlor. Die linken Medien verschwiegen diesen sensationellen Prozeßsieg nahezu ganz.

Umso brisanter war die ganze Angelegenheit, da es sich hier um den damaligen DGB-Chef Vetter handelte, also einen positionell hochstehenden Gewerkschaftsleiter. Bereits zu Erscheinungszeiten seines Erfolgsbuches erschien den wachen wie idealistischen Kräften klar, daß bei Beibehaltung des damaligen Regierungskurses unser Staat aufs Schwerste erschüttert werden würde – denn schon 1988/89 zeichnete sich das unselige „Soldaten sind Mörder Urteil“ ab. Und wer neutral die Geschichte studiert, der weiß, daß nach moralischen Entgleisungen schwerster Art fast immer materielle Brachialzusammenbrüche folgten.

Genauso verhielt es sich ja auch bei uns, denn der gewaltsam übergestülpte (T-)Euro war wohl hier lediglich die materielle Weiterführung des moralischen Zusammenbruchs mit anderen Mitteln – so bissig von einem imaginären C-Parteien-Clausewitz gedacht.

Deshalb hatte sich ein Großteil meiner Generation – Jahrgang 1961 – die propagierte Kohl’sche Wende jedenfalls nicht herbeigewünscht! Die Schriftleitung der „Neuen Leserbriefzeitung“ (LBZ) erinnert sich daran, daß Helmut Kohl den Machtkampf gegen Helmut Schmidt gewann, weil er die moralisch-konservative Wende propagiert hatte, die unser Volk nach den wirtschaftlich mißlungenen und amoralischen SPD-Experimenten herbeigesehnt hatte. Nach der gewonnenen Abstimmung verschwanden alle propagierten konservativen Ideen des Herrn Kohl in der Schublade und der volksverderbliche Linkskurs ging nahezu unverändert weiter. Daher: Niemals wieder vertrauensvoll die vermerkelte Union wählen! Von den absolut unwürdigen verbalen Schmähungen des Straßenpöbels bei öffentlichen Soldaten-Vereidigungen im Jahre 1980 dann unter Kanzler Kohl 1988 zur juristischen Schmähung der Waffenträger dieses Staates – obwohl unsere Wehrpflichtigen von Anfang an ständig wie auch die Zeit- und Berufssoldaten für Demokratie und Menschenrechte standen –, spannte sich der Bogen. Siegerist stand dabei stets auf Seiten unserer Soldaten. Damals begann die Kanzler Kohl’sche-Götterdämmerung. Ungefähr so wird es denn auch Joachim Siegerist geahnt haben, denn wenig später erschien sein Aufklärungsbuch „Bilanz – Zehn Jahre Kanzler Kohl“. Hier geschah etwas, was sehr selten zu bemerken ist, denn zumeist geben viele Leute eigene Fehleinschätzungen nur ungern zu . . ., und Joachim Siegerist stimmte einst für Helmut Kohl. Doch Herr Siegerist befand sich nicht zu schade, eigene Positionen gründlich zu überdenken und dann eine erneute Gesamtbilanz zu ziehen – und siehe da, heraus gelangte eine fundiert geharnischte Kampfschrift, welche in weiten Teilen sogar noch heute ihre Gültigkeit besitzt: Denn der Kanzler Kohl ging – doch seine karriereversessenen Trittbrettfahrer der rückgratlosen Schattierung blieben . . .

. . . Nicht alle, doch die meisten Mitläufer mit variablem Charakter eben schon! Sicher, wir alle machen Fehler, und mit manchen Themen war ich nicht einer Meinung mit Joachim Siegerist – doch will ich das Verbindende hervorheben! Mutig schrieb Siegerist bereits in seiner „Bilanz von zehn Jahren“ wortwörtlich: „Kohl ist ein Unglück für Deutschland“ (Seite 10). Und im Kapitel „Kohl und die D-Mark“ wettert Siegerist bereits frühzeitig gegen Kohls (T-)Euro-Währungspolitik. Siegerist zitiert den „Spiegel“-Gründer Rudolf Augstein bezüglich der europäischen Einheitswährung ECU/EURO: „Sie werden doch merken, daß sie diesmal wirklich, und zwar im Namen Europas betrogen wurden.“ Gemeint waren die Deutschen als Zahlmeister dieses Finanzdebakels für unsere Heimat.

Ähnliche Zitate dann aus seinen Jahrbüchern wie beispielsweise von 2017: „Was ich noch sagen wollte – Ich liebe die gute alte D-Mark.“ Oder auch sein letztes Buch dieser Gattung von 2022: „Ein buntes Leben“. Hieraus das Elite-Zitat: „Der Euro ist genauso gut wie die D-Mark. Wer glaubte nur an diesen Unsinn? Eine glatte Lüge. Wer weiß, wo wir mit dem Euro noch landen. Eine stetige kleine Inflation läßt grüßen.“

Hat Joachim Siegerist nicht rechtgehabt? Couragiert prangerte er im Deutschland-Magazin die Angst und Feigheit unserer Oberhäupter von beiden Großkirchen in Deutschland an, welche gegenüber dem Islam nicht zu ihrem Christenkreuz standen. Bissig angemerkt, angesichts der aktuell weit verbreiteten Mutlosigkeit der miteinander verwobenen Altparteien und Amtskirchen-Repräsentanten in Deutschland, ist vom Volk auch nicht viel zu erwarten. Wie der Herr, so's Gescherr!

Und genau deshalb dieser Nachruf: Weil Joachim Siegerist nicht feige kuschte, weil er den abgehobenen Bonzen seine Zähne zeigte, und weil er seine guten Ideale nicht verriet! Und ganz genau das mußte einmal als wahrer Nachruf gesagt werden! Sieg für Siegerist! Kopf hoch – gut Kampf!

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